Spirituelle Wahrheiten

Nun möchten Wir über Spirituelle Wahrheiten sprechen. Es gibt viele Vermutungen und Missverständnisse über sehr grundlegende Dinge, die den direkten Zugang zur Kenntnis komplizierter erscheinen lassen, als er sein muss. Wir sprechen sehr direkt über die Entwicklung der Kenntnis, der Beziehungen und des Weltgeschehens, aber die Menschen sind immer noch sehr verwirrt, weil sie annehmen, dass das spirituelle Leben, die spirituellen Lehrer, die spirituelle Lehre und die spirituellen Vorstellungen eine gewisse Übereinstimmung haben müssen. Deshalb ist es angebracht über Spirituelle Wahrheiten zu sprechen.

Erstens ist es sehr wichtig, dass du erkennst, dass es keine absolute Wahrheit im physischen Leben gibt. Dies ist sehr wichtig zu verstehen, denn die absolute Wahrheit ist einem absoluten Seinszustand vorbehalten und das physische Leben ist das offensichtlich nicht. Stattdessen haben Wir also eine relative Wahrheit, relativ zu diesem Zustand des Seins.

Gott wirkt hier in einer relativen Realität. Sie ist hier relativ, weil sie sich verändert. Eine absolute Realität ist eine unveränderliche Realität. Sie ist ein stetiger Zustand und völlig in Frieden, weil sie nirgendwo hingeht. Du bist nicht in dieser Realität und du suchst sie auch nicht zum größten Teil hier, denn das ist nicht dein Bedürfnis. Du bist nicht bereit für die absolute Realität. Es ist nicht deine Aufgabe im Leben. Du musst deine Aufgabe hier in dieser relativen Realität erst einmal erfüllen.

Wenn die Menschen anfangen zu denken, dass Gott eine absolute Wahrheit für ihre relative Realität hat, beginnt eine Form der Tyrannei, die sehr gefährlich und schwer zu überwinden ist. Religiöse Tyrannei, politische Tyrannei und persönliche Tyrannei sind sowohl innerhalb der Menschen als auch in der Gesellschaft insgesamt zu beobachten. Der Versuch, eine absolute Wahrheit auf eine relative Situation anzuwenden, produziert Knechtschaft und Sklaverei und ist völlig kontraproduktiv. Seine anfängliche Absicht mag gut gemeint gewesen sein, aber schon bald erzeugt sie Gewalt und Aggression.

Die Herausforderung für jeden einzelnen von euch besteht darin, zu akzeptieren, dass ihr euch in einer Phase der Entwicklung befindet und zu versuchen, euer Identitätsgefühl nicht auf Absolutheiten zu gründen. Ihr müsst offen und doch sehr standhaft sein, was ihr bereits wisst. Diese Standhaftigkeit und Offenheit ist das Ergebnis. Was wurde bisher entdeckt, von dem ihr wisst, dass es unwiderruflich wahr ist? Daran müsst ihr euch mit großer Ehrfurcht orientieren. Dennoch ist es eher eine Spirituelle Präsenz als eine Idee, eher ein tiefer Sinn von Beziehung und Richtung im Leben, als eine Reihe von Glaubensvorstellungen oder Postulaten.

Man kann sich einem absoluten Gott nicht in einer relativen Realität nähern. Es funktioniert nicht, denn das ist nicht der Ort, an dem ihr euch befindet. Einer aus zehn Millionen Menschen ist auf eine absolute Begegnung mit Gott vorbereitet. Das ist nicht das Bedürfnis der Menschheit. Gott ist nicht für den Einen unter zehn Millionen reserviert. Gottes Plan umfasst alles und garantiert die Erfüllung und den Fortschritt in dieser Realität, in der ihr lebt.

Die nächste Stufe des Lebens jenseits der physischen Welt wird ebenfalls eine relative Realität sein, aber sie wird absolut auf eure Bedürfnisse abgestimmt sein, weil die relative Wahrheit absolut auf eure Bedürfnisse abgestimmt ist. Glaubt also nicht, dass es nicht sinnvoll und effektiv ist. Die relative Wahrheit ist ungeheuer effektiv. Sie ist mächtiger als alles, was ihr sehen oder euch vorstellen könnt und sie bewegt sich. Sie geht irgendwo hin.

Was ist der Zweck des Lebens? Er ist keine Definition. Er ist kein Festhalten an einem Glauben. Er bewegt sich mit dem Leben. Er ist Bewegung. Das macht ihn erst relativ. Er geht von hier nach dort. Das Absolute geht nirgendwo hin. Es ist bereits eingetroffen. Es gibt keine weitere Bewegung. Ihr seid noch nicht an einem Ort der absoluten Realität. Deshalb wird euer Versuch der absoluten Wahrheit selbsttäuschend sein und euch von der wahren Errungenschaft, die ihr jetzt erreichen könntet, abhalten.

Religiöse Tyrannei wird in den kommenden Jahren in der Welt sehr offensichtlich werden. Das ist das Ergebnis von Menschen, die an einer absoluten Vorstellung in einer relativen Realität festhalten. Sie wird Gewalt und Hass hervorbringen—alles, was kontraproduktiv ist.

Wenn ihr es also ernst meint mit der Entwicklung von Kenntnis und des Erreichens wahrer Zufriedenheit in diesem Leben, müsst ihr sehr standhaft, aber sehr offen sein. Ihr müsst an dem festhalten, was jetzt gewusst wird, aber nicht glauben, dass es der Endpunkt ist. Ihr seid in Bewegung von einem Ort zum anderen, also legt euch nicht fest, wie die Dinge zu sein scheinen.

Eure Zukunft wird weitgehend von eurer Fähigkeit bestimmt, auf Ereignisse von außen und auf eure eigene Kenntnis von innen zu reagieren. Ihr könnt das nicht tun, wenn ihr euer Leben auf eine absolute Vorstellung gründet, denn in dem Moment, in dem ihr das tut, bleibt ihr stehen. Ihr geht jetzt nirgendwo hin. Ihr steht am Straßenrand und haltet euer Schild, damit die Welt es sieht und das Leben wird ganz sicher an euch vorbeiziehen, denn es geht irgendwo hin. Seine Bestimmung liegt jenseits dieser Welt, denn dorthin geht ihr.

Ihr seid nicht auf diese Welt gekommen, um hier sehr lange zu bleiben, also kehrt ihr offensichtlich immer wieder zurück. Vom Moment der Geburt an kehrt ihr nach Hause zurück. Ihr seid aus zwei Gründen hierher gekommen und diese Gründe sind widersprüchlich: Ihr seid hierher gekommen, um euch vor Gott zu verstecken, weil dies der Ort ist, an dem Gott nicht zu existieren scheint und ihr seid hierher gekommen, um Gott zu dienen. Diese Gründe sind nur deshalb widersprüchlich, weil sie die beiden Aspekte eures Verstandes darstellen—den Teil von euch, der glaubt, dass ihr Gott verlassen habt und den Teil von euch, der Gott nie verlassen hat. Der Teil von euch, der nie Gott verlassen hat, kann nur Gott dienen, denn ihr wurdet geschaffen, um Gott zu dienen. Es ist eure Freude und Ekstase, Gott zu dienen, es ist kaum eine Form der Knechtschaft. Es ist eine wahre Wonne, in der Tat!

Aber dies ist eure Kenntnis; sie ist nicht eure persönliche Realität. Eure persönliche Realität ist es, sich vor Gott zu verstecken und so wird die Welt zu einem Ort, an dem ihr lernt, jeden Moment der Zeit mit Sinneseindrücken und Anregung zu füllen, damit ihr nicht über Gott nachdenken müsst. Erst wenn diese Stimulation anfängt, zu versagen und euch ständig zu enttäuschen, wendet ihr eure Aufmerksamkeit auf Gott, denn nach einer Weile ist Gott wirklich das einzige, was übrig bleibt. Es spielt keine Rolle, ob Gott irrational ist oder ob niemand sonst über Gott nachdenkt; ihr werdet jetzt über Gott nachdenken, weil es nichts anderes zu tun gibt. Ihr habt all eure Substitute erschöpft und fangt daher an, über Gott nachzudenken.

Ihr denkt vielleicht nicht unbedingt über Gott als Gott nach, aber ihr werdet anfangen, über die Qualitäten Gottes nachzudenken—den Wunsch, der Menschheit zu dienen, den Wunsch nach Frieden über Stimulation, den Wunsch nach Gleichmut über Aufregung, den Wunsch nach Ganzheit und Ehrlichkeit, den Wunsch nach Bewegung und Fortschritt. Das ist auch das Denken über Gott.

Das sind keine Dinge, über die man nachdenkt, wenn das primäre Ziel ist, sich zu verstecken. Wenn man sich versteckt, möchte man vergessen, dass man sich versteckt, denn Verstecken ist furchtbar und macht nicht wirklich Spaß. Du willst nicht die ganze Zeit Angst haben, also versuchst du, das Verstecken zum Spaß zu machen. Aber es macht keinen Spaß, denn du bist allein und entfremdet in einer sehr harten Realität, von der du hoffst, dass sie dir freundlich gesinnt ist. Du hoffst, dass es einen Gott gibt, aber du hoffst, dass du Gott heute nicht begegnen wirst, weil es zu viel wäre, Gott heute zu begegnen. Aber du hoffst, dass Gott da ist, wenn du Gott brauchst. Es ist wie ein Kind, das nicht in der Nähe seiner Eltern sein will, aber hofft, dass die Eltern da sind, falls es Probleme gibt.

Es macht Spaß, von zu Hause wegzulaufen, bis es dunkel wird und du hungrig wirst. Dann willst du nach Hause gehen, weil die ganze Motivation zum Weglaufen dich jetzt verlassen hat. Du suchst Schutz, Komfort und Sicherheit. Aber wenn du auf die Welt kommst und du müde und hungrig wirst, kannst du nicht nach Hause gehen, weil du hier bist. Aber Gott ist auch gekommen! Gott kommt überall mit. Also rennst du weg und Gott kommt mit. Man kann Gott nicht loswerden. Zum Glück ist das wahr.

Du kannst nicht nur an Gott glauben und sagen: “Das ist Gottes Wort aus diesem Buch” oder “So muss Gottes Wirklichkeit sein, damit Gott sinnvoll und gut ist”. Es reicht nicht aus, einfach nur zu versuchen, die scheinbaren Widersprüche über Gott aufzulösen. Gott braucht diese Widersprüche nicht aufzulösen, denn Gott ist nur Gott.

Deine Welt ist widersprüchlich, weil sie ein Versteck ist, ein Ort, an den Menschen gehen, die nichts wissen wollen. Dennoch ist dein Zweck hier zu sein, dich an das zu erinnern, was du weisst und andere dabei zu unterstützen, sich an das zu erinnern, was sie wissen. Wenn du dich versteckst, denkst du, dass jemand dich bestrafen wird. Du warst böse. Es ist, als ob man als kleines Kind von zu Hause wegläuft. Du läufst weg und hast Angst, nach Hause zu gehen, weil deine Eltern dich bestrafen werden.

Jetzt bist du weit weggelaufen und es ist sehr beängstigend, nach Hause zu gehen. So sehr du auch willst, es ist sehr beängstigend. “Oh, ich kann nicht nach Hause gehen!” Das ist die Wurzel all deiner Angst. Es ist unter deiner Psychologie und so grundlegend, dass es die vielen Schichten der Verblendung, mit denen du täglich konfrontiert bist, trennen würde, wenn du dich direkt damit befassen würdest.

Wenn Menschen eine ernsthafte Entwicklung der Kenntnis beginnen, beginnen sie, ihrer grundlegenden Angst vor Gott zu begegnen. Aus irgendeinem Grund haben sie Schwierigkeiten, diese oder jene Praxis zu praktizieren, obwohl die Praktiken einfach sind. Oder sie sind vergesslich. Oder wenn sie die Präsenz spüren, wollen sie sie nicht länger als ein paar Minuten spüren. Es ist zu viel. Daran ist nichts auszusetzen. Es ist einfach ein zeitaufwändiger Prozess, sich wieder mit der Heimat  vertraut zu machen. Je vertrauter du mit der Heimat bist, desto weniger Bedeutung hat dein Versteck für dich und desto mehr merkst du, dass du hier bist, um etwas beizutragen, nicht um etwas zu bekommen.

Es gibt sehr wenig, was die Welt für dich tun kann, aber es gibt eine Menge, was du für die Welt tun kannst. Der einzige Weg, wie du diese Spirituelle Wahrheit annehmen kannst, ist ein tiefes Gefühl für deinen Ursprung und deine Bestimmung und das kann nicht nur philosophisch oder theologisch gewürdigt werden. Es muss aus einer tiefen Erfahrung in dir selbst geboren werden.

Die erste Spirituelle Wahrheit ist also, dass es hier keine absolute Wahrheit gibt. Schaffe keine absolute Wahrheit, oder du wirst dich selbst in Knechtschaft bringen und wenn du sie lehrst, wirst du auch andere in Knechtschaft bringen.

Die nächste Spirituelle Wahrheit ist, dass Gott bereits einen Plan festgelegt hat und du ihn nicht ändern kannst. Es ist also bereits ein Plan in Gang gesetzt worden. Man kann ihn nicht nur nicht ändern, man kann ihn nicht einmal verstehen. Damit du Gottes Plan verstehen kannst, müsstest du Gottes Verstand haben, den du in diesem Moment nicht hast. Es ist wie bei kleinen Kindern, die versuchen zu verstehen, warum ihre Eltern jeden Tag zur Arbeit gehen. Sie verstehen es nicht. Dieses Niveau der Teilnahme hast du nicht erreicht. Eine relative Realität kann eine absolute Realität nicht schätzen, auch wenn sich die relative Realität auf das Absolute zubewegt. Du bewegst dich auf das Absolute zu.

Die Menschen sagen oft gerne: “Nun, ich werde immer wachsen und mich entwickeln.” Aber je mehr du wächst und dich wahrhaftig und nicht nur in der Fantasie entwickelst, desto mehr wirst du sehen, wie schwierig und anstrengend es ist und gegen Ende des Wachstums und der Entwicklung wirst du sehr müde davon. Du willst jetzt einfach nur nach Hause gehen. Das große Abenteuer ist vorbei. Aber das ist keine Resignation; es ist das Wiederaufstreben deiner wahren Realität in dir selbst. Auf halber Strecke bist du also schon halb zu Hause, und je länger du schon zu Hause bist, desto mehr wirst du alle mit dir ziehen wollen. Und je mehr du bereits zu Hause bist, desto mehr wirst du alle mit dir ziehen wollen. Das ist eine natürliche Anziehung. Es ist keine Philosophie oder eine heilige Idee. Jeder kleine Zuwachs an Kenntnis, das du zurückerlangst, wirst du natürlich auf andere weitergeben wollen. Das ist alles, was man damit tun kann.

Der Widerspruch des Lebens in dieser Welt ist, dass sie ein Versteck ist. Die Menschen haben Angst zu geben und Angst zu empfangen, denn wenn du anfängst zu geben und zu empfangen, beginnt sich die ganze Vorstellung des Versteckens aufzulösen und du erkennst, dass Gott dich bereits erreicht hat.

Für deinen Wahren Verstand ist dies die große Wiedervereinigung. Für dich persönlich sieht es wie der Tod aus. Die persönliche Seite deines Verstandes ist etwas, das du durch dein Hiersein erworben hast. Sie weiß nichts von Gott. Man muss sie wie ein kleines Kind über Gott lehren, um ihr zu versichern, dass es in Ordnung sein wird. Kämpfe nicht dagegen an oder bestrafe sie wie ein böses Kind. Missbrauche sie nicht für ihre Dummheit. Sie hat Angst um ihr eigenes Überleben.

Deshalb hat Gott bereits einen Plan festgelegt. Entweder bist du dabei oder nicht. Es ist möglich, nicht dabei zu sein. Du kannst nicht wirklich außerhalb davon sein, aber du kannst innerhalb davon untätig sein, nicht teilnehmen. Es ist wie ein großer Tanz. Viele Menschen kommen, aber nur wenige tanzen. Alle anderen stehen herum und wissen nicht, was sie tun sollen. Es ist eine sehr unglückliche Situation.

Deine Vorstellungen über Gottes Plan werden immer hinter der Realität zurückbleiben, weil die Realität zu groß und zu inklusiv ist. Er schließt jeden ein. Gott ist sehr weise. Gott nimmt alles, was du gemacht hast und jede Realität, die du dir vorgestellt hast und setzt alles in Bewegung mit einer großen Anziehungskraft, um nach Hause zurückzukehren.

Innerhalb deiner eigenen Kenntnis hast du diese Anziehung. Es ist die große Anziehungskraft vom Schöpfer auf die Schöpfung. Wenn du dich mit ihm bewegst, wirst du außergewöhnliche Macht und Gnade in dieser Welt demonstrieren, nicht weil du ein besonderer Mensch bist, sondern einfach, weil deine Kenntnis die Möglichkeit hatte, durchzuscheinen. Du wirst immer noch eine persönliche Seite und ein persönliches Leben haben, aber es wird Gnade bei dir sein, weil die Gnade freigesetzt wird. Dein Schatz zeigt sich jetzt langsam.

Lasst Uns zu einer anderen Spirituellen Wahrheit übergehen. Lasst Uns die Wahrheit über Beziehungen geben. Es gibt zwei Arten von Beziehungen, die euch zueinander zur Verfügung stehen. Sie spiegeln die beiden Aspekte des Verstandes wider, die ihr besitzt. Es gibt Beziehungen für das Verlernen, und es gibt Beziehungen für wahre Errungenschaft.

Die Beziehungen zum Verlernen sind solche, zu denen man zusammenkommt, um Fehler miteinander zu begehen und aus ihnen zu lernen. Sie verletzen naturgemäß deine Kenntnis, denn das ist der Fehler. Du suchst sie auf, weil sie dich stimulieren. Dein Zweck in ihnen ist normalerweise, dein Verstecken angenehmer zu machen und dir ein Gefühl von Zweck, Richtung, Beteiligung und Beziehung zu geben, das in einem Zustand des Versteckens natürlich fehlt, weil das Verstecken sehr einsam ist. Und so sind diese Beziehungen, die die vorherrschenden Beziehungen in dieser Welt sind, zum Verlernen und Rückgängigmachen. Sie sind enttäuschend, aber sie sind sehr, sehr erleuchtend, weil sie dich Weisheit lehren und sie lehren dich, das zu schätzen, was du weisst.

Die andere Art von Beziehung ist für Menschen, die wissen, dass sie irgendwo hingehen und die sich zusammenschließen, um gemeinsam irgendwo hinzugehen. Sie sind verbunden, weil sie die Präsenz spüren und weil ihr Leben wirklich kompatibel ist. Diese Beziehungen sind selten, aber sie sind für jeden verfügbar. Sie sind für echtes Lernen und nicht für das Verlernen. Verlernen eliminiert Dinge. Echtes Lernen fügt Dinge hinzu. Diese Beziehungen sind zum Hinzufügen, aber nicht nur von Dingen dieser Welt. Sie dienen der Kultivierung von Kenntnis und der Erzeugung von Dingen, die ein dauerhaftes Ergebnis haben. Sie sind nicht nur zwischen einem Mann und einer Frau und sind nicht ausschließlich für Mann und Frau. Ihr höchster Ausdruck ist Hingabe, denn Hingabe geht von der Kenntnis aus, wenn sie wahr ist. Hingabe basiert nicht auf persönlicher Vorliebe oder Anhaftung. Sie ist etwas, das ganz natürlich ausstrahlt. Du musst nicht versuchen, hingebungsvoll zu sein. Entweder bist du es oder nicht.

Da Gott dich dazu aufruft, irgendwohin zu gehen, wo du ohnehin hingehst, hast du umso mehr das Gefühl, dass du irgendwohin gehst, je mehr du echte Kriterien für eine Beziehung hast, denn Beziehung ist dafür da, um teilzunehmen.

Jeder muss in einer Beziehung ein Verlernen durchmachen, aber wenn dieses Verlernen bis weit ins Erwachsenenalter andauert, schränkt es deine Möglichkeiten ein, echte Bindung zu erfahren.

Du wirst so wenig aufgeben, um so viel zu gewinnen. Du musst nicht zölibatär sein und in einem Kloster leben, aber du wirst viele deiner Vorstellungen aufgeben müssen, weil sie für eine echte Verbindung ungeeignet sind. Es ist eine gewisse Traurigkeit, Vorstellungen aufzugeben, aber Vorstellungen sind so begrenzt und unbedeutend im Vergleich zum Leben selbst.

Dies führt zur nächsten Spirituellen Wahrheit. Es gibt nur drei Dinge im Leben auf dieser Welt—Es gibt Gedanken, es gibt Bilder und es gibt die Präsenz. Gedanken, Bilder und Präsenz. Das ist es!

Während du lernst, dich selbst zu beobachten, wirst du sehen, dass du vor allem deine Gedanken erfährst und vor allem deine Bilder wertschätzst. Die Selbstbeobachtung macht dies am deutlichsten, weil man sieht, dass das, worauf man reagiert, etwas ist, das gar nicht da ist. Je mehr du lernst, Kenntnis im Leben zu erfahren und ihr zu folgen, desto mehr schätzt du die Erfahrung der Präsenz, denn die Präsenz lehrt dich, was tatsächlich da ist. Deine Gedanken darüber und deine Bilder davon sind zweitrangig.

Vielleicht triffst du zum Beispiel jemanden, den du sehr anziehend findest und du beschließt: “Oh! Ich habe mich schon so lange nicht mehr so gefühlt. Ich werde mit dieser Person zusammen sein. Es fühlt sich so wunderbar an!” Du hast Gedanken und du hast Bilder und es sind wunderbare Gedanken und Bilder. Du bist mit dieser Person zusammen und sie erregen deine Gedanken und Bilder. Irgendwann später findest du dann heraus, wer die andere Person ist und das ist enttäuschend. Sie sind nicht ganz so glamourös wie deine Gedanken und Bilder. Du warst in deine Gedanken und Bilder verliebt und hast die Person später entdeckt.

Aber wenn du mit Kenntnis bist, entdeckst du die Person zuerst. Welche Gedanken und Bilder auch immer erworben werden, sie basieren auf der Erfahrung der Person—ihrer Präsenz, ihrem Sein und ihrem Verstand. Deine Beziehung basiert darauf, ob du in die gleiche Richtung gehst und ob ihr zusammen hingehen könnt. Das ist Weisheit in Beziehung. Man kann sich nicht in jemanden verlieben und hoffen, gemeinsam in die gleiche Richtung zu gehen. Wenn ihr in entgegengesetzte Richtungen geht, dann soll es so sein. Du magst sie immer noch intensiv lieben, weil du ihre Gegenwart liebst, aber du musst sie frei lassen, um am Leben teilzunehmen. Du wirst sie später sehen. Denke daran, dass dies nur ein vorübergehender Besuch ist. Zurück auf der anderen Seite der Dinge kannst du in Erinnerungen schwelgen.

Was du in dieser Welt erlebst, sind also Gedanken, Bilder und Präsenz. An Gedanken und Bildern ist nichts verkehrt, außer dass sie die Erfahrung der Menschen dominieren. Du wirst Gedanken haben, weil du einen Verstand hast und du wirst Bilder haben, weil du Sinne hast, also kannst du diese nicht eliminieren und in der Welt sein. Aber wenn sie überwiegen, dann wirst du die Präsenz von nichts spüren. Du wirst deine eigene Präsenz, die Präsenz eines anderen, die Präsenz des Lebens oder die Bewegung des Lebens nicht spüren. Du wirst für nichts gegenwärtig sein. Du wirst vollständig in deinem eigenen internen Prozess absorbiert. Deshalb ist es das Ziel deiner wahren Lehrer, dich aus dieser Selbstbezogenheit herauszuholen und dich wieder bedeutsam im Leben zu verbinden. Es gibt nichts als Erwartung und Enttäuschung, wenn man ständig mit seinen Gedanken beschäftigt ist.

Das Leben geht irgendwohin. Lass es nicht ohne dich gehen. Das ist Mein Punkt hier. Die Präsenz wird dich immer bewegen, weil sie irgendwo hingeht. Es sind keine fantastischen Bilder, sondern die Erfahrung der Präsenz eines anderen. Es ist die direkte Erfahrung der Realität eines anderen, nicht nur intellektuell. Dann kannst du schauen und sehen, ob die Person, die dich so stark anzieht, dorthin geht, wo du hingehst, weil du selbst das Gefühl hast, irgendwo hinzugehen.

Die meisten Menschen haben nicht das Gefühl, irgendwo hinzugehen und sie hoffen, dass ihre Romanze eine gewisse Richtung vorgibt. Und so gibt es zwei Menschen, die nirgendwo hingehen und auf den anderen warten, in der Hoffnung, dass die Umstände es erfordern, dass sie irgendwo hingehen. “Nun, wenn wir viele Kinder haben, müssen wir etwas tun.” Das ist richtig. Aber für dich, der du Interesse an Kenntnis gezeigt hast, wird es nicht ausreichen, deine Umstände deine Bewegung im Leben vollständig diktieren zu lassen.

Lass Uns zur nächsten Spirituellen Wahrheit übergehen. Du bist nicht allein in deinen Bemühungen  Kenntnis zu kultivieren. Die Mitglieder deiner Spirituellen Familie, die von Natur aus mit dir verbunden sind, stehen dir bei, sowohl von außerhalb deines sichtbaren Bereichs als auch innerhalb der Welt selbst. Glaube daher nicht, dass du dich allein auf deine eigenen Anstrengungen verlassen musst, um Größe zu erreichen, die eigentlich nur Natürlichkeit ist.

Du hast also Lehrer und du hast Unterstützung. Wenn du mit deinen Gedanken allein sein willst, kannst du dies frei tun, denn du kannst das in einem Versteck tun. Dein Verstand ist dein einziges Versteck. Selbst diese physische Welt, so schwierig sie auch ist, ist nicht wirklich ein Versteck. Der einzige Ort, an dem du dich verstecken kannst, ist in deinen Gedanken. Wenn deine Gedanken beginnen, sich zu öffnen und ein wenig zu klären, wirst du sehen, dass es viele Personen gibt, die dich sehr liebevoll anschauen. Dies ist deine Spirituelle Familie. Dies ist eine direkte Erfahrung der Beziehung. So ist das Leben.

Der einzige Ort, an dem du dich verstecken kannst, ist in deinen Gedanken. Du kannst vom Moment des Erwachens bis zum Moment des Einschlafens denken und nie außerhalb deiner Gedanken sein. Es sieht also so aus, als wärst du in deinen Gedanken völlig allein. Erst wenn etwas Dramatisches mit dir passiert und dich ein wenig aus deinen Gedanken reißt, hast du einen Moment, um dich selbst im Leben zu erfahren.

Deine Lehrer sind bei dir, auch wenn sie dich in diesem Leben vielleicht nie bekannt werden. Nur wenn du eine Berufung erhalten hast und darauf reagiert hast, wird ihre Präsenz stärker werden, denn du wirst wissen müssen, dass ihr Beistand in einer sehr deutlichen Weise mit dir ist.

Viele Menschen nehmen keine Hilfe an und so müssen ihnen Geschenke gemacht werden, ohne zu wissen, woher die Geschenke kommen. Ihre Bemühungen, wenn sie wirklich motiviert sind, werden sie ohnehin in eine echte Beziehung bringen. Sie werden erkennen, dass das, was sie getan haben, das Produkt einer Beziehung war und nicht das Produkt eines Individuums, denn Individuen erreichen nichts.

Es gibt keine individuelle Kreativität im Universum. Kreativität ist ein natürliches Nebenprodukt der Beziehung, unabhängig ob es eine Beziehung ist, die man sieht oder nicht sieht. “Kreatives Individuum” ist ein Widerspruch in der Terminologie. Es gibt nur kreative Beziehungen. Irgendwo hat sich jemand mit etwas anderem verbunden, das real, innewohnend und echt ist und das erzeugt einen bemerkenswerten Beitrag. Das ist Kreativität und es ist sehr aufregend, weil die beteiligten Personen erkennen, dass sie Teil von etwas Größerem sind, das durch sie arbeitet.

Wahre Ehe ist kreativ. Wahre Freundschaft ist kreativ. Wahre Religion ist kreativ. Wahre Arbeit in der Welt ist kreativ. Wieso? Denn jeder verbindet sich mit etwas, das etwas Größeres hervorbringt, als das, was du allein produzieren könntest.

Nun, wie Ich gesagt habe, die grundlegende Angst in allen Menschen ist die Gottesfurcht, die Angst, dass Gott sie erwischen und bestrafen wird! Unterschwellig ist also Gott wie der Teufel, der dich bestrafen und verfolgen wird, weil du so dumm und so ein Schwachkopf bist. Oder es gibt den Glauben, dass man, wenn Gott auftaucht, alles in der Welt aufgeben muss, was Spaß macht und was man genießt. Dies stellt eine weitere Form der Verfolgung dar, denn Gott wird dir alles wegnehmen und eine Art unglücklichen Gottesdiener aus dir machen. Das ist natürlich sehr lächerlich, aber es ist der Kern des Denkens der meisten Menschen. Deshalb akzeptieren die Menschen absolute Ideen, aber nicht Gott.

Der Dienst Gottes ist überall. Er bewegt sich durch so viele Kanäle. Warum tut er das? Weil er eine natürliche Anziehungskraft ist. Er ist wie die Schwerkraft. Er findet seinen Weg durch alles. Er wird die physische Realität neu ordnen, um ihr gerecht zu werden, nicht weil er sich einmischt, sondern einfach weil er eine natürliche Kraft ist, die anzieht.

Was sind Spirituelle Familien, wenn nicht Gruppen von Individuen, die sich aus dieser Anziehungskraft heraus zusammengeschlossen haben und die sich in einem höheren Zustand der Realität mit anderen großen Gruppen zusammenschließen werden, wie Flüsse, die sich auf ihrem Weg zum Meer vereinen. Es gibt eine größere Verbindung, die auf natürlicher Anziehungskraft beruht und auf höheren Ebenen immer mächtiger wird.

Hier wirst du zunehmend zu der beitragenden Kraft, die du wirklich bist, weil es nichts anderes zu tun gibt. Du wirst langsam wiederhergestellt, aber während du wiederhergestellt wirst, trägst du auch zu jedem und allem bei, und das löst deinen eigenen Wert für dich selbst ein. Du kannst nicht zu Gott zurückkehren, wenn du ein törichter Narr bist. Du würdest dich zu sehr schämen. Du hättest keine Kapazität für die Beziehung. So trägst du in allen Phasen deiner Wiedererlangung wertvolle Gaben bei und das löst deinen Wert ein. Du musst zu Gott als Teil der Schöpfung zurückkehren, nicht als eine erbärmliche Person. Gott weiß nichts über armselige Menschen. Gott hat keine armseligen Menschen geschaffen, aber Gott wird die armseligen Menschen trotzdem anziehen, weil Gott überall ist und die Anziehungskraft Gottes überall ist. Man kann ihr nicht ewig entkommen.

Die nächste Spirituelle Wahrheit ist, dass der Lehrplan, der auf der individuellen Ebene gegeben wird, ziemlich spezifisch ist. Viele Menschen brauchen ein sehr reglementiertes Leben mit enormer Selbstdisziplin und Struktur, um etwas zu erreichen, um ihre Ressourcen intern zu sammeln und ihr Denken und ihre Angelegenheiten zu organisieren. Andere Menschen müssen jede Reglementierung aufgeben und sich dem Raum, dem Nichts und der Offenheit direkt stellen.

Jeder ist in einem Versteck, aber Gott hat den Schlüssel. Unterschiedliche Schlüssel passen zu unterschiedlichen Schlössern. Wie kann Gott wissen, was für jeden Menschen zu tun ist? Gott muss dein Dilemma nicht herausfinden. Gott zieht dich einfach an und dein Dilemma fällt auseinander. Das ist das Genie. So funktioniert das Leben. Gott muss nicht alle Komplexitäten deines Problems und alle Themen deines Lebens herausfinden.

Deine Lehrer bleiben nicht nachts auf und denken darüber nach, wie sie dich vor dem nächsten Fehler, den du gerade begehst, retten werden. Sie bleiben einfach bei der Anziehung. Sie verstärken die Anziehungskraft und sie drücken die Anziehungskraft aus. Das wird all deine Fehler rückgängig machen. Gott zieht dich nach Hause. Selbst die überwältigende Bedrohung dieser Welt und all ihre Verlockungen, Ängste und Anreize, die jeden Moment deines Lebens zu beherrschen scheinen, sind nichts im Vergleich zur Anziehungskraft Gottes.