Der Angst entkommen

Wir möchten über das Entkommen aus der Angst sprechen, weil die Angst ein großer Teil deiner Erfahrung ausmacht. Es gibt einen Weg, der Angst zu entkommen, so dass du viel effektiver und gegenwärtiger im Leben werden kannst. Es ist kein leeres Versprechen zu sagen, dass du der Angst entkommen kannst, aber du musst in einen anderen Bewusstseinszustand eintreten. Du musst in den Zustand der Kenntnis eintreten, einen Zustand des tiefen Wissens. Du kannst der Angst nicht entkommen, wenn du in deiner persönlichen Seite oder persönlichen Verstand lebst. Es gibt viele Versuche, dies zu tun und sie enden damit, dass sie extrem schwierig sind und mit wenig Erfolg große Mengen an Energie erfordern.

Um zu verstehen, wie man der Angst entkommen kann, muss man etwas über die Angst selbst verstehen—woher sie kommt und wie sehr sie dein Denken, dein Handeln und deine Erfahrung bestimmt und lenkt. Es ist sehr schwierig, Angst zu definieren, obwohl es viele Definitionen gibt. Definitionen sind begrenzt. Man kann nicht einfach eine Erklärung haben, die dir wirklich dient, denn das ist etwas, das du in deiner Erfahrung erkennen musst. Wenn du sehr aufgebracht, sehr verzweifelt oder sehr wütend bist, halte inne und sage: “Ah! Ich habe gerade Angst.” Es ist diese Anerkennung, die wichtig ist. “Ich habe Angst.” Oft reicht dies aus, um dich von deiner Notlage zu befreien oder dir eine größere Perspektive zu geben, während du in Not bist. Du erkennst, dass du Angst hast. “In diesem Moment habe ich Angst.” Diese Anerkennung zu haben, bringt dich in deine Erfahrung. Andernfalls wirst du einfach die Folgen deiner Angst aufweisen, denn Angst ist sehr einnehmend.

Warum kannst du die Angst nicht in einem normalen Verstandeszustand aufgeben? Scheint das nicht ein würdiges Ziel zu sein? Wenn du dich in einem normalen Verstandeszustand befindest, identifizierst du dich mit vorübergehenden Dingen, die leicht verloren gehen oder zerstört werden können. Du möchtest das, was du hast, schützen und dir mehr aneignen und gleichzeitig alle Unannehmlichkeiten aufgeben, die damit verbunden sind. Bewahre diesen Körper. Beschütze diesen Verstand. Beschütze diese Vorstellungen. Beschütze diese Glaubensvorstellungen. Beschütze diese Besitztümer. Beschütze diese Zugehörigkeit. Beschütze diesen Reichtum. Und beschütze all die Dinge, die zu weiterer Sicherheit in diesen Gebieten führen werden. Kannst du das ohne Angst erreichen? Ist es möglich? Du bist kein Mönch. Du gibst nicht alles auf und lebst in einem Kloster. Nur sehr wenige Menschen können das tun. Du bist ein Mensch auf der Welt. Wie kannst du der Angst entkommen? Das ist es, was Wir ansprechen werden.

Was ist mit der Angst selbst? Sie ist so weit verbreitet, so sehr ein Teil deines Denkens und Verhaltens. Bei dir steht die Angst im Vordergrund. Sie ist so grundlegend in deiner Erfahrung, dass du nur durch Selbstbeobachtung beginnen kannst zu erkennen, was für eine dominante Kraft sie ist. Sogar Unsere Worte können Angst erregen. Etwas Neues? Angst! Deine erste Reaktion? Angst! Unsere Worte, wenn sie wahr sind, was werden sie herausfordern? Diese Antwort ist sehr wichtig zu verstehen, denn wenn du die Rückerlangung von Kenntnis—der eigentlichen Essenz aller wahren individuellen Entwicklung—in Angriff nimmst, wirst du anfangen, eine neue Beziehung zur Angst zu haben. Als Folge davon wirst du anfangen, die Auswirkungen der Angst auf dein Leben in der Welt zu verstehen.

Dies ist nicht etwas, das nur mit Definitionen oder Erklärungen erreicht werden kann. Die Angst ist zu weit verbreitet. Sie liegt den meisten deiner Gedanken zugrunde, sogar deinem Wunsch nach einer besseren Welt und deinem Wunsch nach Frieden. Viele deiner Bemühungen, die Situation oder die Umstände der Menschheit zu verbessern, werden von Angst bestimmt. Deine Sehnsucht nach einer Beziehung, deine Angst vor dem Tod—das alles ist Angst! Wenn du beginnst, all dem wirklich zu begegnen, wird es bedrohlich. Es scheint zu viel zu sein.

Wenn die Menschen in den Schritten zur Kenntnis beginnen sich vorzubereiten, lernen sie, diese Dinge objektiv zu betrachten und sind dadurch in der Lage, sie gründlicher zu sehen. Das ist wichtig, um ihnen zu ermöglichen, ihre wahre Natur zu erfahren. Sie werden aufmerksam in ihrem Leben. Alle wahren Religionen müssen dies lehren, denn man kann keine größeren Fertigkeiten oder Fähigkeiten erlangen oder Zugang zu größerer Intelligenz haben, wenn man sich durchweg mit seinen Emotionen oder seinen Vorstellungen identifiziert.

Du hast deine Erfahrungen mit der Angst, und wenn du dich selbst beobachtet hast, wirst du sehen, wie sehr die Angst dich beeinträchtigt und wie sehr sie dich zurückhält. Du beginnst zu sehen, was möglich und notwendig ist und sagst: “Ah, das könnte ich tun, aber ich habe zu viel Angst.” Es reicht jedoch nicht aus zu sagen, dass alles, was zwischen dir und deinem Ziel steht, deine Angst ist.

Die Menschen glauben oft, dass sie ohne Angst großartig sein könnten. Das ist nicht wahr. Es ist eine sehr weit verbreitete Vorstellung in vielen Lehren über persönliches Wachstum, dass man ohne diesen Dämon namens Angst, oder frühkindliche Erinnerungen, oder die Programmierung der Gesellschaft, ein so grandioses Wesen wäre, dass man alles tun und alles haben könnte. Das ist eine sehr weit verbreitete und sehr törichte Idee. Sie basiert nicht auf Weisheit, sondern auf Idealismus. Also versuchen die Menschen, ihre Hindernisse wie große Krieger zu bekämpfen und den Drachen, der auf der Brücke steht, zu erschlagen. Und natürlich führen sie Krieg gegen sich selbst. Das ist nicht der richtige Weg.

Die Angst ist deiner persönlichen Seite zu eigen. Es ist wie der Versuch, einen Körper ohne Schmerzen, Prellungen oder Schnittwunden zu haben. Man muss Mitgefühl haben, damit man keine unmöglichen Forderungen an sich selbst oder an andere Menschen stellt. Das ist sehr wichtig, wenn du versuchst, ein Lehrer zu werden. Menschen können sich heftig dafür einsetzen, ihre persönliche Seite zu verbessern, aber das ist nicht der Weg.

Der Angst kannst du entkommen, weil du Kenntnis kultivierst. Es gibt keinen Platz für Angst in Kenntnis. Kenntnis muss dann zu deinem Schwerpunkt werden. Hier bist du nicht im Krieg mit der Welt oder mit dir selbst. Du kultivierst etwas Größeres. Dein Verstand und dein Körper sind wie das Haus und Kenntnis ist wie der Garten, verstehst du? Du gehst also in den Garten, um deine Nahrung anzubauen und du bringst sie zurück ins Haus. Du kannst nicht im Haus sitzen und sagen: “Wo ist die Nahrung? Wo ist die Nahrung?” Es kommt keine Nahrung an. Also schaust du dich im ganzen Haus um und entscheidest: “Lass uns das Haus wechseln.” Aber der Garten ist draußen. Du musst das Essen reinbringen.

Es ist wie ein Dienst an der Welt. Die Menschen sind sehr empört darüber, dass die Welt so ist, wie sie ist. Aber wie könnte es anders sein? Sie ist genau so, wie sie ist, weil sie das Produkt dessen ist, wo die Menschen in ihrem Leben stehen. Wenn du also sagst: “Die Welt sollte ganz anders sein, als sie ist”, bedeutet das, dass du vorhast, der Welt den Krieg zu erklären. Dies ist nicht der Weg, denn früher oder später wirst du ein Gegner in der Welt werden und du wirst gewalttätig, von Angst und nicht von Kenntnis regiert werden. “Wenn die Welt sich nicht bald ändert, wird sie in die Luft fliegen!” Kannst du Frieden lehren, wenn das deine Motivation ist? Kannst du eine Kraft für Frieden oder Versöhnung sein, wenn deine motivierende Kraft tiefe Angst ist? Kannst du ein Kind mit dem Gedanken aufziehen, “Ich muss dieses Kind davor schützen, ein Krimineller zu werden”? Kannst du ein Kind mit diesem Standpunkt effektiv erziehen? Du kannst die Welt nicht mit dieser Sichtweise unterstützen und hoffen, einen echten Nutzen zu bringen. Außerdem ist es frustrierend, die Welt zu verändern. Die Menschen sind sehr verschanzt.

Es gibt einen Weg, der Angst zu entkommen und das ist die Kultivierung von Kenntnis. Auf diese Weise erklärt man sich selbst nicht den Krieg. Man seziert sich nicht mit einem Messer. Du wirst nicht grausam gegenüber deiner persönlichen Seite. Du verdrängst nicht deine Gefühle oder deine kleinen Gedanken. Du hast Mitgefühl für das Schwache und Respekt für das Starke.

Hier nehmen Wir eine komplexe Situation und Wir geben eine einfache Richtung vor. Doch um Kenntnis zu kultivieren, wirst du viel Angst durchmachen und indem du sie durchmachst, wirst du sie schwächen. Die Angst ist ein Meister. Sie ist der Meister des weltlichen Verstandes. Wir nennen sie nicht ein Wesen, weil sie dadurch eine Bedeutung erhält, die sie nicht hat. Dennoch ist sie eine Kraft, die Menschen teilen und erzeugen. Wenn die Menschen damit aufhören, wird die Angst natürlich verschwinden. Dasselbe kann man nicht von der Liebe sagen, denn du bist nicht die Quelle der Liebe. Aber du bist die Quelle der Angst. Wenn alle aufhören würden zu lieben, würde die Liebe immer noch die Welt durchdringen. Deshalb konnten die Menschen sie nicht loswerden.

Wir empfehlen daher kein Rezept zur Beseitigung der Angst, indem man einfach sagt: “Ich werde die Angst loswerden und alles wird Liebe, Glück und Seelenfrieden sein.“ Weißt du was? Es funktioniert nicht. Die Angst ist zu stark. Man kann nicht sagen, Angst sei nichts, wenn sie die Welt beherrscht. In einer größeren Realität ist die Angst nichts, aber in deiner Realität beherrscht sie die Welt. Dann ist es sehr weise, der Stärke von etwas, dem man sich stellen muss, den gebührenden Respekt zu zollen. Wenn Wir sagen, dass du durch eine gewisse Furcht gehen musst, um zur Kenntnis zu gelangen, nun, das ist wahr. Wenn du das aber tust, wirst du herausfinden, was die Quelle der Angst ist, denn Kenntnis führt dich direkt zu Gott. Dann wirst du anfangen zu verstehen, warum die Menschen an ihrer Angst festhalten, so schmerzhaft sie auch ist. Aber das ist ein Mysterium, das du individuell für dich selbst entdecken musst. Definitionen und Erklärungen werden dich nicht weiterbringen.

Bei der Wiedererlangung der Kenntnis musst du deine Angst immer wieder überwinden. Du bist hier nicht im Krieg. Du wählst nur einen anderen Weg. “Ich wähle diesen Weg, ob ich Angst habe oder nicht. Ich folge in dieser Situation der Kenntnis, gleichgültig, was passiert.” Dann gehst du durch die Angst, als ob du durch eine große schwarze Wolke gehen würdest. Um das zu tun, musst du erkennen, dass deine Angst nicht du bist. Es muss hier eine gewisse Objektivität geben. “Diese Angst—sie ist nicht böse, sie ist nicht schlecht, aber sie ist nicht ich. Ich werde darauf achten, aber sie ist nicht ich.”

Wir müssen Wir hier eine sehr wichtige Unterscheidung treffen, die viele Menschen vergessen: Vorsicht ist etwas anderes als Angst. Vorsicht kann aus Kenntnis entstehen. Vorsicht bedeutet, dass du sehr aufmerksam bist, denn es besteht die Möglichkeit, dass etwas schief geht oder du eine wichtige Entscheidung treffen musst, auch wenn nichts schief geht. Du bist also sehr aufmerksam—wie ein Bergsteiger, sehr aufmerksam. Bergsteiger achten sehr genau darauf, wohin sie ihre Hände und Füße setzen. Würdest du das als Angst bezeichnen? Bergsteiger würden sehr ängstlich werden, wenn sie daran denken würden, vom Berg zu fallen. Sie würden in Panik geraten; sie würden schlechte Entscheidungen treffen. Deshalb klettern die Menschen gerne auf Berge—sie werden sehr furchtlos und sie können Augenblicke lang Kenntnis erfahren.

Deshalb musst du den Unterschied zwischen Vorsicht und Angst lernen. Sie sind sehr unterschiedlich, aber du musst die Erfahrung machen. Um die Vorsicht in ihrem wirklichen Sinn erfahren zu können, musst du dich von der Angst in dir selbst trennen. Du musst in der Lage sein, sie zunehmend zu erkennen, denn die Angst macht dich sehr blind. Sie dominiert deine Wahrnehmung. Du musst erkennen, dass die Realität nicht auf deiner Wahrnehmung basiert.

Nun, du musst nicht selbst ein Therapeut werden, um dies zu tun, denn die Betonung liegt hier darauf, dein Blick auf Kenntnis zu richten, nicht auf die Hindernisse der Kenntnis. Hier muss Ich einen weiteren sehr wichtigen Punkt machen: Wenn du dich mit der Angst oder einer ihrer Manifestationen beschäftigst, wird sie dich dominieren. Wenn du das Böse studierst, wird es dich vereinnahmen. Und warum? Weil es ohne Kenntnis mächtiger ist als du selbst.

Deshalb muss die Betonung auf Kenntnis liegen. Es beginnt damit, dass du erkennst, was du wirklich über dein Leben und über die Entscheidungen, die du treffen musst, weißt. Es erfordert, dass du die Fähigkeit entwickelst, durch Übung innerlich still zu sein. Das ist wichtig, weil du mit einem gewissen Grad an Stille in der Lage bist, aufmerksam zu werden. Du kannst nicht achtsam sein, wenn dein Verstand immer auf dem Sprung ist, von einer Sache zur nächsten hetzt und von einem Gedanken zum nächsten geht. Wie kannst du aufmerksam sein? Wie kannst du etwas sehen? Die Wiedererlangung von Kenntnis erfordert die Stille des Verstandes, sie erfordert die Zusammenarbeit mit anderen und sie erfordert die Entwicklung wahrer Urteilsfähigkeit. Dies alles ist äußerst praktisch und wird einen direkten Einfluss auf alles haben, was du im Leben tust. Da es nur so wenige Menschen gibt, die Kenntnis im Leben zeigen können, bist du ein enormer Pluspunkt, wenn du auch nur ein kleines bisschen von dieser Fähigkeit hast.

Du hast Dinge, die du verlieren kannst, von denen du das Gefühl hast, dass sie wirklich dir gehören. Es gibt so viel, was dein soziales und physisches Überleben betrifft. Ich kann sagen: “Nun, gib alles auf. Es ist sowieso nichts wert. Du wirst in ein paar Jahren von dieser Welt verschwunden sein und was ist es dann wert?” Aber es reicht Mir nicht aus, das zu sagen, weil du dazu bestimmt bist, in der Welt zu sein. Du hast einen Zweck hier zu sein, einen Zweck, den du weder in deinem persönlichen Verstand noch in deiner Angst finden kannst.

Kenntnis wurde wie ein Samenkorn in dich gepflanzt. Wenn du beginnst, sie zu kultivieren, wird sie anfangen zu wachsen und ihre eigene Form annehmen. Sie hat ihr eigenes Leben, wie ein Samenkorn in der Erde. Du brauchst ihr nicht zu sagen, wie sie wachsen soll. Gib ihr einfach die notwendige Umgebung, Nährstoffe und Bedingungen, und sie wird wachsen. Während dies geschieht, bist du eine Person in der Welt, die immer noch um das körperliche, psychische und soziale Überleben bedacht ist, aber es gibt jetzt etwas anderes in deinem Leben und du schenkst ihm immer mehr Aufmerksamkeit. Du darfst die Welt nicht vernachlässigen, weil du hier leben musst und du musst verantwortlich sein. Du darfst die Welt nicht vernachlässigen, um ein Schüler der Kenntnis zu werden. “Ich will nur den ganzen Tag üben und tolle Erfahrungen machen!” Das ist keine gute Idee. Das wird viel Ärger verursachen. Du musst also als Mensch in der Welt verantwortlich sein, und auch deine Fähigkeit zur Kenntnis entwickeln. Kenntnis entwickelt sich sehr langsam, weil die Menschen sehr viel Angst vor Kenntnis haben. Sie haben sehr viel Angst vor der einen Sache, die sie über den Schmerz hinausführt.

Einige Menschen werden fragen: “Nun, das ist alles sehr gut, aber was machst du für die Welt in ihrem schwierigen Zustand? Ich fühle, dass ich etwas tun muss.” Was tust du für die Welt? Nun, es gibt zwei Motivationen, der Welt zu dienen: Die eine ist, in der man durch Kenntnis bewegt wird und die andere, wo man durch die Angst bewegt wird. Aus diesem Grund müssen sich viele Schüler der Kenntnis vorübergehend aus politischen oder sozialen Aktivitäten zurückziehen, weil die Angst sie immer noch gefangen nimmt. Sie fesselt ihren Verstand. Sie ziehen sich nicht dauerhaft zurück; sie brauchen nur Zeit, weil sie lernen müssen, beobachtend und urteilsfähig zu werden. Sie müssen einige sehr grundlegende und nützliche Fähigkeiten entwickeln.

Manchmal scheinen Meine Antworten rational zu sein und die Menschen sagen: “Oh, das ist sehr gut.” Und manchmal sind sie nicht rational und die Menschen sagen: “Ich verstehe das nicht.” Aber die Antworten sind nur vorübergehend. Nicht jeder will eine Person der Kenntnis werden. Sehr wenige tun das. Doch die Person, die dir helfen wird, dein Leben segensreich zu gestalten, ist die Person der Kenntnis, die du vielleicht nie treffen wirst.

Warum hat die Welt trotz all ihrer Bedrängnisse weitergemacht? Vor zwanzig Jahren sagten die Menschen: “Mein Gott! Wir stehen kurz vor der totalen Zerstörung.” Heute sagen die Menschen, dass sie an der Schwelle zur totalen Zerstörung stünden. In zwanzig Jahren werden die Menschen sagen: “Wir sind wirklich an der Schwelle zur totalen Zerstörung! Wir müssen schnell etwas tun!” Wer hält uns alle zusammen? Die tierische Natur im Menschen ist durchaus in der Lage die Rasse zu zerstören, nicht? Jeder von euch könnte ein Mörder oder Krimineller sein! Also, wer hält die Rasse zusammen? Warum haben die Menschen überlebt? Es muss eine Kraft geben. Irgendetwas tut dies.

Man braucht nur relativ wenige Menschen mit Kenntnis, um hier das Leben zu erhalten. Jeder trinkt aus ihrer Quelle, doch nur wenige wissen, woher das Wasser kommt und wer es hierher gebracht hat. Deshalb bleiben die Weisen unsichtbar. Wenn sich jemand mit wahren Fähigkeiten ausspricht, verursacht das eine Menge Ärger. Deshalb müssen die fortgeschrittenen Schüler der Kenntnis alle Ambitionen aufgeben, sogar um die Welt zu retten, sogar um ihre neu gewonnenen Fähigkeiten zu nutzen, um Gutes in eine leidende Welt zu bringen. Einige wenige Individuen werden vorstellig werden müssen, um den Lauf der Religion oder der Geschichte zu ändern, oder um eine Veränderung im menschlichen Denken zu bewirken, aber die wirklich versierten Individuen in der Welt bleiben zum größten Teil verborgen. Auf diese Weise wird ihre Arbeit nicht beeinträchtigt werden.

Was Wir hier tun, wird schon seit Tausenden von Jahren getan, verstehst du? Es ist kein neues Phänomen. Doch wurde es über Tausende von Jahren in extremer Geheimhaltung durchgeführt. Jetzt habt ihr solche Freiheiten! Der Nachteil an eurer Zeit ist natürlich, dass die Menschen ohne große Intention reagieren. In früheren Zeiten habt ihr euer Leben riskiert, um eine solche Lehre zu erhalten. Deshalb wäre es für euch sehr wichtig gewesen und keine beiläufige Neugierde. In eurer Welt habt ihr jetzt also größere Freiheiten, so große Freiheiten. Nur wenige der fortgeschrittenen Welten in diesem Teil der Galaxie haben solche Freiheiten. Aber neben diesen Freiheiten leiden die Menschen unter einer sehr geringen Motivation. Die Menschen sind orientierungslos.

Jeder will natürlich Schwierigkeiten und Konflikte in seinem Leben minimieren. “Ich will keine Probleme! Ich will nicht, dass mir das Geld ausgeht oder etwas Schlimmes passiert!” Du möchtest dich wohl fühlen, damit du deine persönlichen Aktivitäten so weit wie möglich genießen kannst. Es sind jedoch meist die ungewöhnlichen und sogar extremen Umstände die den Funken der Kenntnis in den Menschen überspringen lassen. Nicht, dass Schmerz eine Voraussetzung für Kenntnis sein sollte, aber manchmal, wenn Dinge geschehen, die wirklich anders sind, machen Menschen neue Erfahrungen.

Manchmal muss Ich über das “brennende Haus” sprechen. Wenn das Haus, in dem du wohnst, in Flammen stehen würde, würde jeder seine persönlichen Gründe vergessen, da zu sein und würde mit anpacken und tun, was nötig wäre. Diese Situation würde dich in einen anderen Verstandeszustand versetzen. Und weißt du, wenn solche Dinge passieren, reagieren die Menschen manchmal ohne Angst. Aber wenn alles vorbei ist, werden sie sehr ängstlich. “Oh, mein Gott! Was kann denn passiert sein? Oh, ich bin gerade noch davongekommen!” Aber in dem Moment waren sie ohne Angst.

Während die Menschen ihr Bestes versuchen, alle ihre Lebensumstände sehr angenehm zu gestalten, versuchen sie gleichzeitig auch, die Umstände sehr schwierig zu gestalten, um sich selbst die Möglichkeit zu geben, Kenntnis zu erfahren und aufzuwachen. Ist das nicht interessant? Ich finde das sehr interessant. Warum tun Menschen so törichte Dinge? Um sich selbst aufzuwecken. Wenn alles wunderbar wäre, wenn du jetzt den Himmel auf Erden hättest, wäre das nicht großartig? Wäre es nicht schön, wenn alle lieben und keiner arbeiten müsste, wenn er nicht will? Aber wie lange würde es dauern? Wenn du nicht zur Kenntnis zurückkehren würdest, würde es nur einen Moment dauern.

Du kannst keine Stille in deiner Umgebung haben, wenn du nicht in dir selbst still sein kannst. Du könntest sie nicht tolerieren. Wie viele von euch könnten acht Stunden lang still sitzen und sich nicht bewegen? Wie viele von euch können zwanzig Minuten lang still sitzen und sich nicht bewegen? Still zu sein. Jeder will eine Welt, die still und schön ist, aber wer könnte das schon ertragen? Das wäre die schrecklichste Sache von allen. Deshalb ist der Himmel nicht erwünscht. Wer will den Himmel? Die Menschen wollen die Sicherheit haben, dass es einen Himmel gibt, nur für den Fall, dass die Welt nicht funktioniert, aber wer will das jetzt?

Ich sage das nicht, um dich zu frustrieren, sondern um dir zu erlauben, Mitgefühl für die Welt zu haben. Der Welt geht es ziemlich gut, wenn man bedenkt, dass die Menschen nur ein paar Jahre davon entfernt sind, Stammesangehörige gewesen zu sein und dass ihr so viele neu gewonnene Fähigkeiten und Fertigkeiten habt. Ihr macht das ziemlich gut, soweit es die Gesellschaften in diesem Stadium der Entwicklung betrifft.

Der Mann und die Frau der Kenntnis sind mit Kenntnis beschäftigt, aber sie sind auch mit dem beschäftigt, was die Kenntnis ihnen zu tun gibt. An dieser Stelle beginnt eure Berufung im Leben zu entstehen. Die Menschen wollen natürlich ihre Berufung ohne Kenntnis finden, das heißt, sie wollen einfach eine neue Definition für sich selbst. Deine Berufung im Leben entsteht aus deiner Kenntnis. Hier spürst du, dass du bestimmte Dinge tun musst. Es ist keine Frage der persönlichen Vorliebe. Es ist nicht einmal von Angst getrieben. “Ich muss es einfach tun!” Sie sind in der Lage, diese Aufgaben mit einer solchen Stärke und Überzeugung, einer solchen Zielstrebigkeit zu erfüllen. Du wirst kein reiner und makelloser Mensch sein, aber du musst diese eine Sache tun. Dann wirst du fähig, die Dinge in der Welt sehr effektiv zu tun, ohne Angst. Du wirst Bedenken haben und was von deiner persönlichen Seite übrig bleibt, wird ihre bekannten Ängste haben, aber es gibt jetzt etwas Wichtigeres.

Der Angst wird entkommen, weil es etwas Wichtigeres gibt! Wenn das Haus in Flammen stehen würde, wer würde dann herumsitzen und sich Sorgen machen, wann er eine Beziehung finden wird? Etwas ist jetzt wichtiger. Es gibt jetzt einen Zweck, für eine kleine Weile, das Leben in einer gefährlichen Situation zu erhalten. Der Angst wird entkommen, weil es etwas Wichtigeres als die Angst gibt, die einen aus der Situation herausholt.

Du brauchst keine widrigen Umstände, wenn du die Quelle deiner Weisheit beachtest. Sie wird langsam wachsen und sie wird eine allmähliche Veränderung in deinem Leben herbeiführen, denn für die große Mehrheit der Menschen muss es sehr langsam sein. Manche Menschen wollen, dass es sehr schnell geht und so machen sie extreme und schwierige spirituelle Praktiken, die schwierigsten die sie finden können—der “Pfad des Feuers”, wie sie es nennen. Aber diejenigen, die dem langsamen, methodischen Weg folgen, kommen schneller voran.

Eine der wichtigsten Eigenschaften ist die Stille. Wenn man Stille entwickelt, ist man in der Lage, Dinge zu sehen, die man sonst nicht hätte sehen können, wenn man sich selbst und anschließend die Welt betrachtet. Du bist zunehmend in der Lage, Situationen, Individuen und sogar Objekte zu betrachten und zu sehen, was tatsächlich da ist und nicht, was du als vorhanden interpretierst. Alle Schüler der Kenntnis müssen einen gewissen Grad an Stille entwickeln, damit sie anfangen können, etwas zu sehen. Dies entwickelt auch ihren Wunsch nach Frieden, denn Frieden ist sehr still. Frieden ist nicht einfach die Abwesenheit von Konflikten in der Welt. Frieden ist Stille. Solange die Stille stark gefürchtet ist, wird es Krieg geben, denn der Kampf um Stimulation wird Konflikte erzeugen.

Wenn du Kenntnis kultivierst, stehst du immer der Angst gegenüber und entscheidest dich, ob du dich für oder gegen Kenntnis entscheidest. Wenn du dich für Kenntnis entscheidest, geschieht etwas Wunderbares. Aber wenn du nicht mit Kenntnis gehst—nun, dann findest du heraus, dass es eine bessere Idee gewesen wäre, mit Kenntnis zu gehen.

Bei der Entwicklung der Stille entwickelst du auch Geduld, denn Kenntnis offenbart sich nicht auf Knopfdruck. Wenn du das Gefühl hast, eine Entscheidung treffen zu müssen und Kenntnis schweigt, brauchst du vielleicht keine Entscheidung zu treffen. Vielleicht kannst du keine Entscheidung treffen. Vielleicht wird jede Entscheidung, die du triffst, keine wahre Potenz haben. Also muss natürlich Geduld aufkommen. Mit Geduld kommen Toleranz, Glaube und Vertrauen—alles sehr grundlegende Dinge. Wenn du still bist, ist die Präsenz bei dir, deine Lehrer sind bei dir, und die Macht deiner Spirituellen Familie beginnt, durch dich zu strahlen. Wenn du still bist, wirst du mehr zu einem Spiegel oder einem Fenster als zu einer Wand.

Du musst an diesem Punkt erkennen, dass Ich über dich spreche, nicht über deinen Mann, oder deine Frau, oder deinen Freund,oder deinen Kunden. Du bist das Subjekt. Die Idee ist also nicht: “Wie kann ich dafür sorgen, dass diese andere Person diese Eigenschaften hat?” oder “Was kann ich für diese Person tun?” Es geht um dich.

Ein weiterer Aspekt des Entkommens aus der Angst, den Ich erwähnen möchte, ist, dass du anfangen musst, über dein Leben jenseits der Welt nachzudenken. Ich kann sagen, dass Ich ohne Angst bin, weil Mein Fundament nicht in der Welt liegt. Das bedeutet nicht, dass Ich Meine Rolle in der Welt nicht ernst nehme. Ich bin nicht völlig frei von der Welt. Ich muss hier arbeiten. Es gibt bessere Orte zum Arbeiten! Aber Ich werde von Meinem Leben jenseits genährt. Ich bin reich. Ich habe Beziehungen. Die Welt kann Mir nicht schaden. Deshalb musst du ein Fundament jenseits der Welt haben.

Wegen ihrer frühen religiösen Erziehung können manche Menschen das Wort Gott nicht aussprechen. Welches Wort du auch immer benutzt, um dir die Erlaubnis zu geben, über dein Leben jenseits der Welt nachzudenken, bitte benutze es, denn deine Rolle in der Welt hängt davon ab, woher du gekommen bist. Die Menschen schauen auf die Welt und sagen: “Gib mir Sinn. Gib mir Zweck. Gib mir Richtung. Ich bin auf der Suche nach der Wahrheit meines Lebens.” Aber die Welt kann das nicht tun. Das ist, als würde ein Arzt ins Patientenzimmer kommen und sagen: “Wer bin ich, bitte? Sags mir!” Die Welt braucht die Wahrheit, die du in dir trägst. Die Welt kann sie dir nicht geben. Aber wenn du sie einmal gibst, wird die Welt Zeugnis für Kenntnis ablegen, denn Kenntnis ist überall. Ein Verstand ohne Furcht kann das sehen. Ein Verstand mit Angst kann nur seine eigenen Gedanken und Interpretationen sehen. Er ist nicht frei zu sehen oder zu wissen. Er hat keine Beziehung zum Leben. Dein Leben muss jenseits dieser Welt sein, damit du das erfährst, denn du bist nur eine kurze Zeit hier. Es ist also sehr wichtig, über dein Leben jenseits der Welt nachzudenken.

Es ist sehr wichtig, sich mit Menschen zu verbinden, die sich der Kenntnis hingegeben haben. Kenntnis ist gut. Du kannst sie nicht finden und missbrauchen. Sobald du sie für dich beanspruchst, verlierst du sie, weil sie durch dich wirkt. Wenn du still und offen werden kannst, wirst du anfangen, wie ein Leuchtfeuer zu leuchten. Du wirst dich bewegt fühlen, mit bestimmten Menschen zusammen zu sein und bestimmte Dinge zu tun. Dein Leben wird sehr einfach sein. Deshalb sagen Wir, dass du dir Zeit nehmen musst, um still zu werden, oder du wirst so verzweifelt und so unglücklich wie die Welt sein. Zunehmend werden dein Glück und deine Beziehung zu anderen aus der Kenntnis entstehen.

Deshalb kannst du der Angst entkommen. Und du wirst deine Angst sehen, oh ja! Sie wird dir im Weg stehen und sagen: “Du kannst hier nicht rein.” Die Angst kann identifiziert werden, weil sie keine Tiefe hat. Sie ist sehr oberflächlich, obwohl sie sehr stark in ihren Anregungen sein kann. Sie hat keine Substanz. Darin unterscheidet sie sich sehr von Kenntnis. Kenntnis ist ruhig, aber sie hat eine enorme Präsenz. Sie ist äußerst intelligent, aber sie denkt nicht die ganze Zeit. Sie ist ein anderer Bewusstseinszustand. Die Welt wird in Gang gehalten, weil es eine ausreichende Anzahl von Männern und Frauen der Kenntnis in der Welt gibt, und Kenntnis bewegt andere Menschen die nichts darüber wissen.